Ist der Besitz einer Charteryacht das Richtige für Sie?
Der Besitz einer gecharterten Yacht klingt exotisch und verlockend und ist Ihnen wahrscheinlich schon durch den Kopf gegangen. Vielleicht haben Sie von guten oder schlechten Erfahrungen gehört oder noch nicht, aber Sie haben sicherlich eine Idee von perfekter Lebensart im Kopf.
Der Besitz einer Yacht im Charter kann eine ausgezeichnete Investition sein – für die richtigen Segler.
Foto mit freundlicher Genehmigung von Peter Nielsen.
Bevor Sie sich über Charter Programme weiter informieren, checken Sie ob Sie dafür geeignet sind.
1. Sie sind zeitlich flexibel und können kurzfristig reisen.
Als Yachteigner gewinnen Sie Zeit für Segeln. Einige Unternehmen verfügen über ein Punktesystem und andere über eine Kombination von Hoch- und Nebensaisonwochen. Die meisten bieten auch Last-Minute-Eigentümerbuchungen an, wobei Sie zusätzliche Zeit erhalten, aber innerhalb von 16 Tagen nach dem freien Datum reisen müssen. Sowohl für die Karibik als auch für Europa ist es hilfreich, wenn Sie an der Ostküste wohnen und Ihre Yacht innerhalb von ein oder zwei Flügen erreichen können. Es hilft auch, wenn Sie selbstständig sind, wenig konkurrierende Interessen wie Golf oder Tennis haben und wenig familiäre Verpflichtungen. Wenn Sie das Programm als Yachteigner nutzen, wird der Wert des Programms optimiert. Wenn Sie aber die Idee, drei Monate auf dem Wasser zu verbringen, nicht begeistert, ist dies möglicherweise nicht die richtige Wahl.
2. Sie lieben es zu reisen.
Wenn Sie mit einem Unternehmen zusammenarbeiten, das auf der ganzen Welt geschäftliche Verbindungen pflegt, wenn Sie gerne reisen und verschiedene Kulturen und Sprachen kennenlernen sowie die Möglichkeit haben, Ihre Eigentümerwochen voll auszunutzen, dann ist es die richtige Wahl. Wenn Sie dagegen beim Einsteigen in ein Flugzeug zusammenzucken, berücksichtigen Sie lieber die lokalen Optionen.
3. Sie haben die Zeit, die Charter als aktive Investition zu behandeln.
Einige Leute entscheiden sich für ein Eigentumsprogramm, das ihnen bestimmte Steuervorteile gewährt, aber nur, wenn sie das Programm als aktive oder passive Investition behandeln. Das bedeutet, dass Sie (wie auch das Charterunternehmen) Ihr Boot regelmäßig verchartern. Sie werden eine Website benötigen, Visitenkarten, Zeit für Bootsmessen und mehr. Es wird geschätzt, dass Sie 500 Stunden pro Jahr für dieses Vorhaben aufwenden müssen. Wenn Ihre Arbeitszeit bereits überlastet ist, nehmen Sie eine garantierte (passive) Einkommensoption in Betracht oder gar keine.
4. Sie möchten mehr/ besser segeln.
Sie und/oder Ihr Ehepartner möchten das Segeln über die Grundlagen hinaus beherrschen. Bei einigen Paaren ist einer vielleicht schon ein erfahrener Segler, während der andere an seinen Fähigkeiten arbeiten und vielleicht eine Gruppe von Freunden (ohne Ehepartner) mitbringen möchte. Charterbesitz kann wie ein Kapitän auf Stützrädern wirken, der innere Ruhe dank Unterstützung des Charterunternehmens bewahrt.
5. Sie möchten eine Mini-Kreuzfahrt machen.
Für diejenigen mit großen Zeitblöcken (wie Lehrer) ist im Bereich des Charterbesitzes auch die Möglichkeit der langen Charterzeiten gegeben. Wenn Sie zwei Monate Zeit zur Verfügung haben und einen Teil der Karibik erkunden möchten, können Sie es auf Ihrem „eigenen“ Boot tun. Besonders ratsam ist es, eine solche Reise in der Nebensaison zu unternehmen, wenn das Boot ohnehin nicht viel von Charter verdienen kann.
6. Sie möchten dieses Boot schließlich für längere Fahrten nutzen.
Wenn Sie und Ihr Ehepartner im Ruhestand eine Kreuzfahrt machen und einen Teil der Kosten für ein neues Boot reduzieren möchten, eignet sich der Besitz ausgezeichnet. Da es um einen langfristigen Plan geht, müssen sich beide Partner sicher sein, das Gleiche zu wollen, und einer setzt den anderen nicht nur unter Druck (oder verkauft).
7. Sie verfügen über die notwendigen finanziellen Mittel.
Der Besitz einer Yacht sollte niemals das Familienbudget strapazieren, egal wie gut das Programm klingt. Als Anzahlung benötigen Sie mindestens 20 % des für das neue Boot gedachten Betrages. Abhängig vom Boot, dem Unternehmen und der Wirtschaft verkauft sich das Boot am Programmende möglicherweise nicht so gut, sodass Sie leer ausgehen.
8. Sie möchten Unterstützung beim Kauf eines neuen Bootes.
Der Kauf eines neuen Bootes kann entmutigend sein. Man muss über Ausstattung, Finanzierung, Garantien und mehr entscheiden. Charterunternehmen können neue Eigentümer durch den Prozess führen und möglicherweise auch Preise direkt ab Werk anbieten.
9. Du hast Freunde, die dich auf dem Weg begleiten.
Das mag lächerlich klingen, aber es ist schwer, Leute zum Segeln zu bewegen. Egal, wie viele Ihrer Freunde segeln möchten, haben sie familiäre und berufliche Verpflichtungen, die möglicherweise nicht mit Ihrem Zeitplan übereinstimmen. Auch wenn sie gerne reisen, wird nicht jeder das Geld haben, oft oder kurzfristig mitzureisen.
10. Sie sind jung genug, um in fünf oder zehn Jahren noch an eine Kreuzfahrt zu denken.
Diese Frage mag weh tun – ist man für Charter zu alt? Wenn Sie ein Boot für fünf Jahre chartern und dann weitere fünf Jahre auf Kreuzfahrt sind, wie alt werden Sie dann? Kreuzfahren sind nicht einfach wie ein Charterurlaub. Man muss sich um sein Boot und um sich selbst kümmern, wie Sie es bei einem einwöchigen Kurzurlaub nicht tun müssen. Mit sich selbst ehrlich zu sein kann später nützlich sein.
Anders als bei beliebten Online-Quiz gibt es hier keine Zauberformel „pass in fünf davon und du bist der richtige Typ“. Sie können in eine oder in alle Formen passen und es kann trotzdem noch funktionieren oder nicht. Wenn Sie keine der oben genannten Voraussetzungen erfüllen, bleiben Sie lieber bei der Flexibilität der Vercharterung.
Quelle: Sail Magazine
Verfasst von: Zuzana Prochazka