Planen Sie die Bevorratung Ihres Charterbootes wie ein Profi

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Tipps für den Proviant eines Bareboat-Charters

Das Essen ist eine der Hauptsachen bei jedem Urlaub. Und das gilt erst recht, wenn Sie sich mit Proviant für einen Bareboat-charter versorgen, um mit Navigare Yachting eine wunderbare Woche in den Gewässern der Britischen Jungferninseln oder Kroatiens zu verbringen. Bei der Bevorratung geht es teils um kühles Rechnen, teils ist es eine kleine Kunst, aber ohne Planung geht hier nichts. Hier geben wir eine Reihe bewährter Tipps dazu, was Sie erwarten müssen, wie man bestellt und wie viel man von allem braucht – damit der Laderaum im Idealfall leer, die Charterpassagiere hingegen rundum zufrieden von der Fahrt zurückkehren.

Unter Bevorratung versteht man Beschaffung und Kauf von Lebensmitteln für ein Schiff. Wenn man zu viel Proviant bunkert, ist das teure Verschwendung, doch wer zu wenig bevorratet, programmiert schlechte Laune bei der Besatzung vor, besonders wenn man in abgelegene Gewässer fährt, in denen Restaurants am Ufer eher selten sind. Die richtige Wahl hängt gleichermaßen vom Charterunternehmen, der Zusammensetzung von Passagieren und Crew sowie dem Reiseziel ab.

Erwägungen zur Crew und zur Menüplanung

Im Mittelpunkt der ersten Erwägungen sollte stehen, wer eigentlich an Bord gehen wird. Ermitteln Sie die Vorlieben, Abneigungen, eventuelle Allergien und Trinkgewohnheiten der einzelnen Passagiere. Verstehen Sie Ihre Gruppe. Essen alle gerne? Lieben alle Restaurants? Wer will kochen? Wer kann kochen? Ist jeder bereit, Gerichte zuzubereiten? Frauen essen tendenziell weniger als Männer, andererseits haben sie auch häufiger Unverträglichkeiten oder besondere Vorlieben, etwa dass sie kein Fleisch, Gluten oder keine Molkereiprodukte essen.

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Es ist nicht einfach abzuschätzen, wie viel jede einzelne Person essen oder trinken wird, da die Leute im Urlaub viel zu naschen und mehr Alkohol als im Alltag zu trinken pflegen. Fragen Sie nach wirklichen Allergien etwa gegen Meeresfrüchte oder Nüsse, die einen allergischen Schock verursachen könnten. Manche Leute wiederum wollen im Urlaub grundsätzlich nur auswärts essen, dann brauchen Sie weniger Proviant und mehr Reservierungen. Wenn Sie erst wissen, wer an Bord sein wird, beginnen Sie mit der Menüplanung. Dann brauchen Sie die einzelnen Mahlzeiten nur noch nach Zutaten aufzuschlüsseln und die entsprechende Liste zu machen.

Planen Sie täglich vier Mahlzeiten ein: Frühstück, Mittagessen, Abendessen und Happy Hour. Selbst für Kinder ist letztgenanntes Essen ausgesprochen wichtig und sie sind gerne dabei, wenn es spät zu den Getränken oder als Aperitif vor dem Mittagessen nochmal etwas zum Essen gibt. Die Mahlzeiten müssen keine komplizierte Zubereitung erfordern. Gebäck oder Joghurt zum Frühstück, Salate zum Essen, Käse und Veggies für Zwischendrin und noch ein nettes Abendessen, das ist allemal genug.

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Wenn Ihre Gruppe gern an Bord isst, planen Sie Abendessen für jeden außer einen Abend, und ein Abendessen wird als Resteessen eingeplant, denn wahrscheinlich werden Sie jede Menge Reste haben. Unterwegs einkaufen zu gehen, das ist ein bisschen wie Flöhe hüten. Denn am Schluss kauft doch jeder auf eigene Faust ein und nichts passt zusammen. Deshalb ist nicht nur die Menüplanung wichtig, Sie sollten zudem einen LPO ernennen: den Leitenden Proviant-Offizier.

Möglichkeiten unterwegs nutzen

Wie Sie sich bevorraten, hängt stark vom Reiseziel ab. Wenn Sie Ihr Navigare-Bareboat zum Beispiel in Kroatien oder Griechenland chartern, brauchen Sie am Ausgangspunkt nur das unbedingt notwendige als Vorrat anzulegen, denn Sie können überall unterwegs neuen Proviant hinzukaufen, da jede Stadt über Einkaufsmöglichkeiten verfügt. In jedem Hafen erwarten Sie zudem verlockende Restaurants, spontane Landgänge müssen also erlaubt sein. Sie werden nicht der erste Seemann sein, den im nächsten Hafen der Duft eines Cevapcici von Bord lockt. Entlegene Gewässer an Reisezielen wie den Bahamas oder Thailand hingegen machen das Essen an Bord wahrscheinlicher, was Sie bei Ihrer Proviantplanung berücksichtigen müssen.

In manchen Gebieten der Karibik kommen lokale Händler zu Ihrem Boot. Sie bringen frisches Baguette und Croissants, oder Sie können einem Fischer morgens seinen Fang abkaufen. Seien Sie flexibel und nutzen Sie solche Angebote – und nehmen Sie von vorne herein weniger Proviant mit. Sich vor Ort zu versorgen, ist spannender und obendrein billiger. Finden Sie heraus, was die Saison zu bieten hat, und kaufen Sie lokale Produkte. Das erweitert Ihren kulinarischen Horizont, macht Spaß und ist billiger. Wenn Passionsfrucht oder Mango verfügbar sind, warum dann teures Geld für importierte Erdbeeren ausgeben?

Optionen, die Ihnen der Charterstandort bietet

Die meisten Bareboat-Charter-Unternehmen bieten drei Stufen der Bevorratung: Komplett, Teilweise oder Keine. „Keine“ ist riskant, da die Geschäfte bei Ihrem Eintreffen geschlossen sein können, „Komplett“ ist in der Regel teuer und Sie nehmen einfach zu viel mit. Am klügsten ist, sich teilweise bevorraten zu lassen (etwa alle Frühstücks und Mittagessen, aber nur wenige Abendessen). Dann haben Sie zwar Vorräte an Boot, doch Sie sind nicht von den Optionen der Vorauswahl, vorgegebenen Mengen und Preisen abhängig.

Sie erhalten dann eine Reihe von Empfehlungen für die Provisionierung durch externe Anbieter oder eine Liste Ihres Charterunternehmens. Hier finden Sie Optionen von Steak bis Streichholz. Von Ihnen hängt es dann ab, wie viele Gruppenmitglieder an wie vielen Tagen wie viel verbrauchen werden – und welche Extras noch hinzukommen sollen. Nehmen Sie sich Zeit für diese Planung Machen Sie sich damit vertraut, wie die Bevorratung im Einzelnen funktioniert (ist je nach Unternehmen und Destination unterschiedlich) und fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Charterberater. Sie werden sich wundern, wie flexibel das jenseits aller Bestellformulare gehandhabt werden kann. Fragen Sie, ob Ihr Proviant an Bord geliefert wird und ob verderbliche Güter in den Kühlschrank gelegt werden, falls Sie später eintreffen.

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Wenn Sie für Ihren Charter einen Koch engagiert haben, hilft der Ihnen gerne bei der Erarbeitung Ihres Bevorratungsplans.

Eine teilweise Bevorratung ist optimal, um das Wichtigste wie zum Beispiel Trinkwasserflaschen an Bord zu haben. Als Faustregel für heiße Gegenden gilt: vier Liter pro Tag und Person. In der Karibik brauchen Sie mehr als im Mittelmeerraum. Die meisten Charterunternehmen halten eine Liste auf Englisch bereit, damit Sie wissen, was Sie bekommen. Vergessen Sie nicht scheinbar so nebensächliches wie Streichhölzer, Geschirrspülmittel, Gewürze, Schwämme, Abfallbeutel, Holzkohle, Salz und Pfefferstreuer. Gewürze kann man von daheim mitbringen, damit Sie vor Ort keine übertriebenen Mengen kaufen müssen.

Weitere Erwägungen

Weniger ist mehr. Egal was Sie zu brauchen denken: Ein Drittel weniger ist genug. Je nach Reiseziel sollten Sie häufiger kleinere Einkäufe machen, statt am Ausgangsort Lebensmittel für eine ganze Woche einzukaufen. Sie können Ihren Proviant dann besser verstauen und frisch halten. Außerdem macht es Spaß, die örtlichen Märkte zu besuchen und sich von lokalen Köstlichkeiten wie Mahi Mousse (ein Fischgericht) und Bierspezialitäten überraschen zu lassen.

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Am Ende Ihrer Charterfahrt müssen Sie dann sehen, was Sie mit den übrig gebliebenen Lebensmitteln anfangen können. Wenn Sie diese anderen überlassen, werden Sie es einfacher verkraften, zu viel Vorräte angelegt zu haben. Bieten Sie die Güter und Wasserflaschen doch einem anderen Seefahrer an – oder bitten Sie das Personal des Charterunternehmens, es jemandem zu spenden.

Es mag an der frischen Luft oder an der Arbeit liegen, die mit dem Segeln oder Wassersport einhergeht, aber auf dem Wasser schmeckt das Essen in der Regel besser als an Land. Egal ob Feinschmecker sind oder sich mit Dosenfleisch begnügen: Sein Essen mit Liebe zuzubereiten, ist niemals falsch. Bei der Provisionierung muss man ein Gefühl für Strategie und Taktik haben. Wenn sich ein Reisegefährte in dieser Disziplin als gut erweist, sollte man erwägen, ihn zu künftigen Charterurlauben wieder einzuladen.

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