Eine ruhige See hat noch keinen guten Seemann hervorgebracht! Und ein guter Seemann ist ein vorbereiteter Seemann. Wir empfehlen immer, sich auf raue See vorzubereiten, Vorsicht ist besser als Nachsicht. Dies ist eine Zusammenfassung der Sicherheitsmaßnahmen und Gegenstände, die Sie an Bord haben sollten.
Bevor Sie den Hafen verlassen
Stellen Sie sicher, dass Ihr Boot mit Notfallraketen, einem Nebelhorn, einer Taschenlampe, einem Rettungsring, Feuerlöschern und einem Erste-Hilfe-Kasten ausgestattet ist. Kontrollieren Sie regelmäßig die Feuerlöscher. Wenn es sich um einen Pulverlöscher handelt, denken Sie daran, ihn mindestens einmal im Jahr zu schütteln und umzudrehen, um sicherzustellen, dass sich das Pulver nicht verklumpt. Beachten Sie, dass es illegal ist, eine Notfallrakete abzufeuern, wenn Sie nicht in Not sind.
Jeder sollte eine Schwimmweste an Bord griffbereit haben. Stellen Sie sicher, dass jeder auch eine in der richtigen Größe hat. Eine Rettungsweste hat einen Kragen, um Ihren Kopf über Wasser zu halten, und hauptsächlich befindet sich ihr gesamter Auftrieb vorne in der Jacke, über Ihrem Bauch, damit Sie sich drehen und auf dem Rücken schwimmen können. Die Größen der Schwimmwesten richten sich nach Ihrem Gewicht. Stellen Sie also sicher, dass Sie eine Weste in Ihrer Gewichtsspanne haben. Wenn Sie 75 kg wiegen und Ihnen aber die Rettungsweste in der Gewichtsspanne von 50 bis 70 kg besser passt, dann sollten Sie diese wählen.
Sie sollten an Bord aktuelle Karten, einen funktionierenden Magnetkompass und einen Transponder haben. Bringen Sie sich nicht in die Lage, in der Sie sich nur auf elektronische Geräte verlassen. Bei einem Stromausfall können Sie die Orientierung verlieren.
Stellen Sie sicher, dass Ihr Telefon aufgeladen ist, damit Sie bei Bedarf Hilfe rufen können. Noch besser ist es, wenn jeder an Bord mit der Bedienung des UKW-Funkgeräts vertraut ist, falls Sie eines an Bord haben.
Überprüfen Sie noch einmal, ob die Ankerlichter und Laternen funktionieren. Nehmen Sie zusätzliche Lampen mit an Bord, damit Sie diese leicht auswechseln können, wenn mal ein Licht ausgehen sollte. Oder eine Taschenlampe als Ersatz für das kaputte Licht als Notlösung, bis Sie es dann wechseln lassen können.
Jeder an Bord sollte wissen, wie man das Gas abstellt. Schiffsküchen an Bord haben sehr oft Gasherde, und wenn in der Küche ein Unfall passieren sollte, sollte jeder an Bord wissen, wie er das verhindern kann. Das Ausschalten des Herdes reicht möglicherweise nicht aus, wenn es brennt. Das Gas muss vollständig abgestellt werden.
Verstauen Sie an Bord extra Vorräte und Trinkwasser. In Schweden gibt es einen spielerischen Ausdruck: „The sea sucks“ („das Meer saugt aus“) – was darauf hinweist, dass Sie an Bord wahrscheinlich besonders hungrig sind, weil Sie all diese Leinen ziehen und viel in der Sonne sind! Denken Sie also daran, viel Wasser zu trinken und Ihr Salzdepot aufzufüllen!
Bevor Sie den Anker lichten und die Segel hissen, informieren Sie sich unbedingt über das Wetter. Falls die aufkommende Schlechtwetterfront einen Tag früher als erwartet zuschlagen sollte, haben Sie immer einen Plan B parat.
Besprechen Sie mit allen an Bord, welche Schritte sie befolgen sollten, wenn sie sich in einer Mann-über-Bord-Situation befinden würden. Jeder muss wissen, was zu tun ist. Etwas weiter unten werden wir mehr darauf eingehen.
Auf See
Nicht trinken und segeln! Es ist fast üblich, ein „Ankerbier“ zu trinken, wenn Sie in einer Bucht anlegt haben. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und beobachten Sie, wie sich das Boot verhält, ob der Anker greift und stellen Sie sicher, dass er nicht durchrutscht. Aber trinken Sie nie, wenn Sie das Boot steuern. Tiefsee und ein betrunkener Kapitän sind keine gute Kombination.
Halten Sie immer Ausschau und achten Sie auf andere Boote, Unterwasserfelsen oder verdächtige Wolken am Horizont. Verlassen Sie sich nicht blind auf den Plotter oder Wetterberichte. Möglicherweise sind nicht alle Hindernisse auf den Karten markiert und das Wetter kann sich schnell ändern. Achten Sie außerdem darauf, eine sichere Geschwindigkeit einzuhalten.
Überprüfen Sie regelmäßig den Kraftstoffstand. Die Kraftstoffanzeige kann ausfallen, stellen Sie also sicher, dass sich die Anzeige normal verhält – denn sicher möchten Sie nicht ohne Kraftstoff im Tank stranden.
Behalten Sie Ihre Position stets im Auge. Falls Sie eine Mann-über-Bord-Situation haben oder wenn der Strom ausfallen sollte, ist es immer wichtig zu wissen, wo Sie sich gerade befinden, damit Sie dies über Funk melden können.
Wenn Sie sich in einer Mann-über-Bord-Situation wiederfinden, achten Sie darauf, dass ein Mitglied der Besatzung die Person im Wasser ständig im Auge behält. Notieren Sie Ihre Position auf der Seekarte und wenden Sie. Einige der Plotter haben sogar eine „MOB“-Funktion (Mann über Bord), die die aktuelle Position nach dem Aktivieren dieser speichert, damit Sie den Weg zurück finden, wenn Sie das Boot wenden. Wenn möglich, lassen Sie es auch von jemand anderem in der Crew über Funk ausrufen. Wenn Sie derjenige sind, der ins Wasser gefallen ist, versuchen Sie, ruhig zu bleiben und sich darauf zu konzentrieren, sich über Wasser zu halten. Keine Panik, wenn Sie sehen, dass das Boot weg segelt, es dauert ein paar Minuten, bis das Boot wendet und zurückkommt. Wenn Sie sich der Person im Wasser nähern, schalten Sie die Motoren in den Leerlauf und fahren Sie seitlich zu ihr. Versuchen Sie, so ruhig wie möglich zu bleiben. Es ist eine gute Idee, solch eine Situation zu üben, damit jeder an Bord weiß, was zu tun ist – insbesondere, wenn der Kapitän derjenige im Wasser sein sollte. HINWEIS: ÜBEN SIE EINE MANN ÜBER BORD SITUATION NICHT mit einer echten Person im Wasser! Verwenden Sie einen Fender oder etwas anderes, das schwimmt. Andernfalls riskieren Sie, sich auf einmal in einer echten Mann-über-Bord-Situation zu befinden, die schlimm enden könnte.
Und zu guter Letzt, überschreiten Sie nicht die Personenanzahl, für die das Boot zugelassen ist.